Der sogenannte Aktivator dient zur Anregung des Unterkieferwachstums und besteht aus einem Kunststoffkörper mit Drahtbügeln, die an den Schneidezähnen des Ober- und Unterkiefers anliegen. Der Aktivator gehört zu den funktionskieferorthopädischen Geräten mit passiver Funktionsweise. Er liegt locker im Mund, so dass sich die Mundmuskulatur an die Apparatur anpassen muss und dadurch lernt, sie zu halten. Nach der Muskulatur kann sich auch die Knochenstruktur des Kiefers den Vorgaben des Aktivators anpassen.

Mit Hilfe von aktiven Platten, die fester sitzen als Aktivatoren, ist sogar eine Weitung des Kiefers möglich. Aktive Platten bestehen aus einem Kunststoffkörper, Metallbügeln, Schubfedern und Dehnungsschrauben. Der Kunststoffkörper ist so konstruiert, dass die Zähne auf den betroffenen Bereichen gezielt aufbeißen und ihre Stellung auf dem Zahnbogen dadurch korrigiert werden kann. Damit ein gleichbleibender Druck auf den Kiefer ausgeübt wird, werden die Dehnungsschrauben in regelmäßigen Abständen weitergedreht.

Ein nach hinten versetzter Unterkiefer kann mit Hilfe einer Vorschubdoppelplatte nach vorne gedrückt werden. Bei dieser Apparatur wird je eine Kunststoffplatte im Ober- und Unterkiefer eingelassen. Diese Platten, die durch Protrusionsstege miteinander verbunden sind, bilden eine schiefe Ebene zueinander.

Der Labialbogen besteht aus einem Kunststoffkörper und einem Drahtbogen. Er übt Druck auf die Zähne aus, um diese in die gewünschte Position zu bewegen, kann aber auch in haltender Funktion passiv an den Zähnen anliegen.

Beim Lingualbogen wird ein Metallbogen innen im Unterkiefer an den Zähnen entlang geführt und an den Backenzähnen verankert. Mit Hilfe zusätzlicher Federn können auch Einzelzahnbewegungen simuliert werden.

Mit der Crozat-Apparatur kann eine Erweiterung des Zahnbogens erzielt werden. Hierbei verlaufen elastische Drähte innen an den Zähnen entlang und werden an den ersten großen Backenzähnen befestigt.